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Wednesday, September 9, 2020

Die Arbeit am Hilfsfonds für die Autobranche beginnt - Wirtschaft - Badische Zeitung

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Am Tag nach dem Autogipfel kündigt Schaeffler den Abbau von 4400 Stellen an – auch Lahr ist betroffen / Form des Fonds noch offen.

. Eine Nachricht aus Herzogenaurach hat am Mittwoch ein Schlaglicht auf die schwierige Lage der deutschen Autoindustrie geworfen. Der Zulieferer Schaeffler kündigte an, insgesamt 4400 weitere Stellen an 14 Standorten, davon zwölf in Deutschland, zu streichen. Seit Ende 2018 ist die Belegschaft bereits von 92 500 auf 84 200 Stellen geschrumpft. Betroffen sei auch der Standort Lahr, teilte Schaeffler auf BZ-Anfrage mit. Zahlen nannte das Unternehmen unter Verweis auf die laufenden Gespräche mit der Arbeitnehmerseite nicht.
Tags zuvor hatten Branchenvertreter und Politiker beim Autogipfel im Kanzleramt über einen Fonds für Firmen in Not beraten. Arbeitsgruppen mit Vertretern von Regierung, Automobilwirtschaft und Gewerkschaften sollen bis zur nächsten Sitzung im November untersuchen, "ob und gegebenenfalls wie ein marktwirtschaftliches Konzept zur Stärkung des Eigenkapitals insbesondere von Zulieferunternehmen entwickelt werden könnte". Dieses könnte zu direkten staatlichen Firmenbeteiligungen oder dem Einstieg privater Investoren führen, wie die Aussagen mehrerer Teilnehmer nahelegen.

Zufrieden äußerte sich die Industriegewerkschaft (IG) Metall. "Unser Vorschlag, Transformationsfonds einzurichten, mit denen das Eigenkapital kleiner und mittlerer Zulieferer gestärkt werden kann, wird jetzt bearbeitet", teilte der Vorsitzende Jörg Hofmann mit. "Damit würden die Unternehmen in die Lage versetzt, in Innovationen zu investieren und damit für die Zukunft Beschäftigung zu sichern." Das Konzept der Gewerkschaft sieht vor, dass die Finanzmittel zur Rettung angeschlagener Zulieferbetriebe je zur Hälfte von den Autoherstellern und der Bundesregierung, also dem Steuerzahler, übernommen würden.

Die SPD-Bundestagsfraktion hatte sich in einem Positionspapier vergangene Woche für einen "teilstaatlichen Beteiligungsfonds" stark gemacht, mit dem die Firmen auch "vor unerwünschten Übernahmen insbesondere von Investoren außerhalb der EU" geschützt werden sollten. Der Branchenverband VDA trägt Fondslösungen prinzipiell mit – sein Fokus liegt aber stärker auf privatwirtschaftlichen Investoren. "Wir müssen verhindern, dass Unternehmen, die eine Überlebensperspektive haben, deshalb nicht fortexistieren können, weil ihnen jetzt die Liquidität ausgeht, um die Transformation zu bewältigen", sagte VDA-Chefin Hildegard Müller. "Wichtig ist, dass entsprechende Fonds eine marktwirtschaftliche Lösung sind. Eine langfristige direkte Beteiligung des Staates an Unternehmen ist sicher nicht im Sinne unserer marktwirtschaftlichen Ordnung."


Diskutiert wird in der Branche, den Refinanzierungsbedarf von Zulieferern in Not zu erheben und mit diesen Zahlen auf internationale Investoren zuzugehen. An den Kriterien dafür, welche Betriebe für Finanzspritzen in Frage kommen, wird gearbeitet. "Das schließt aber Überlegungen zu einer möglichen Risikoabdeckung über den Staat nicht aus, zum Beispiel über Bürgschaften", so Müller.



September 10, 2020 at 03:06AM
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