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Tuesday, July 7, 2020

"Postkarte von Ben": Polizei legt nach Fake-Vorwurf nach - TAG24

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"Postkarte von Ben": Polizei legt nach Fake-Vorwurf nach

Hamburg - Neues in Sachen "Postkarte von Ben": Die Polizei Hamburg hat dazu eine Transparenz-Anfrage beantwortet. 

Zwei Polizisten laufen auf der Sternschanze Streife.
Zwei Polizisten laufen auf der Sternschanze Streife.  © Jonas Walzberg/dpa

Überfälle, Messerstechereien, Drogenhandel, Unfälle und mehr - der Alltag für Polizisten ist vor allem durch angespannte Situationen geprägt und gerade jetzt wird besonders aufmerksam auf die Polizei geguckt. 

Nur ein unglücklich formulierter Tweet zu Schwänen kann schon Kritik auslösen

Da freuen sich die Beamten sicher um so mehr, wenn ihnen mal gedankt wird. Anfang Juli machte die Polizei Hamburg so einen Dank öffentlich. 

Minuten später begann eine Posse, die als "Postkarte von Ben" bekannt wurde. 

Bei Ben soll es sich um einen Schüler handeln, der von seiner Lehrerin den Auftrag erteilt bekam, Menschen oder einer Menschengruppe zu schreiben, "der/die gerade besonders wichtige Arbeit leistet". 

Also schrieb der Jugendliche an die Beamten der Landesbereitschaftspolizei, da es sein großer Traum sei, "zur Polizei zu gehen und noch etwas darüber hinaus, sind Sie mir sofort eingefallen". 

Kritiker warfen Polizei Fake vor

Die Postkarte von Ben veröffentlichte die Polizei Hamburg.
Die Postkarte von Ben veröffentlichte die Polizei Hamburg.  © Screenshot/fragdenstaat.de

"Danke, dass Sie in dieser heiklen Situation weiterhin für Ordnung auf den Straßen sorgen", schreibt Ben. Er schließt mit: "Halten Sie die Ohren steif."

Die Polizei Hamburg sah sich danach vor allem auf Twitter viel Spott und Häme ausgesetzt. Der Vorwurf mancher Kritiker: Die Karte sei völlig unglaubwürdig, die Polizisten hätten sie sich selbst geschrieben. 

Auf einen Fake würden Schrift, angeblich absichtliche Rechtschreibfehler, keine Briefmarke, nicht jugendgemäße Formulierungen und die polizeiinternen Anrede "Liebe LBP" deuten. 

Schnell kursierten weitere "Postkarten von Ben" im Internet. Inzwischen hängt eine sogar an der Fassade der Roten Flora. 

Die Polizei Hamburg reagierte mit einer Stellungnahme. "Ben gibt es wirklich. Er ist Jugendlicher und hat diese Postkarte selbst verfasst." Doch die Zweifel blieben. 

Daher stellte ein Student eine Anfrage dazu an die Polizei nach dem Hamburgischen Transparenzgesetz. 

Vorderseite der Karte zeigt ein Stockfoto

Die Vorderseite der Postkarte ziert ein sogenanntes Stockfoto.
Die Vorderseite der Postkarte ziert ein sogenanntes Stockfoto.  © Screenshot/fragdenstaat.de

Jannis Hut wollte eine Kopie der Vorder- und Rückseite der Postkarte, des Briefumschlags und eine Kopie des Social-Media-Redaktionsplans für die Kalenderwoche 27 erhalten.

Darauf hat die Polizei Hamburg am Montag auf der Internetseite fragdenstaat.de überraschend schnell geantwortet. 

Absender und Poststempel wurden in der Antwort aus Datenschutzgründen geschwärzt. 

Angekommen ist der Briefumschlag mit Bens Postkarte darin laut Eingangsstempel am 24. Juni.

Die Vorderseite der Karte zeigt einen Wald. Das Motiv gibt es bei Fotoagenturen im Angebot, es ist aber auch unter dem Titel "Dschungel in Nepal" als Fototapete zu kaufen.

Auf der Rückseite der Postkarte ist das Panda-Logo vom WWF sowie der Spruch "Natur schützen heißt Gesundheit schützen" zu sehen. 

Eine TAG24-Nachfrage an die Naturschutzorganisation wird derzeit bearbeitet.

Stempel auf Umschlag deutet auf Absender in Hamburg oder Umland hin

Die Postkarte von Ben steckte in diesem Briefumschlag.
Die Postkarte von Ben steckte in diesem Briefumschlag.  © Screenshot/fragdenstaat.de

Die Adresse der Landesbereitschaftspolizei ist mit einem schwarzen Filzstift auf den Umschlag geschrieben, der geschwärzte Absender ebenso. 

Das Schriftbild ähnelt dem auf der Postkarte. Aus welchem Ort die Karte stammt, ist zwar nicht ersichtlich. 

Ein Twitter-Nutzer mutmaßt aber, dass der "Philatelie-Poststempel" auf das südliche und östliche Hamburg sowie Umland mit den Städten Lüneburg, Buxtehude, Stade und Reinbek hindeuten könnte. 

Ob das ausreicht, um die Einwände der Kritiker zu zerstreuen, die behaupten, dass sich die Polizei die Karte selbst geschrieben hat? 

Weiter unklar bleibt ebenfalls, ob sie von Ben oder jemand anderem mit schönerer Schrift in seinem Namen verfasst wurde. 

Vermutlich können nur Ben und seine Eltern die Vorwürfe entkräften. 

Titelfoto: Montage: Jonas Walzberg/dpa, Screenshot/fragdenstaat.de

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July 07, 2020 at 04:23PM
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