Einmal im Jahr ist Sensentag im Naturentdecker-Garten in Stetten / Viele Besucher allen Alters besonders in der Zeit mit Corona.
Das Wichtigste bei der Arbeit mit der Sense ist natürlich, dass das Sensenblatt auch scharf ist, sonst wird es zur mühevollen Qual. Dafür wird sie gedengelt, erklärt Armin Wikmann, der am Samstag im Naturentdecker-Garten mithalf. Mit Hilfe eines Dengelsteins oder Amboss und eines Hammers wird ein schmaler Streifen entlang des Sichelblattes verdünnt und damit geschärft. Das passiert aber nicht im Garten – hier wird zwischendurch mit dem nassen Wetzstein nachgeschärft.
Armin Wikmann hat seine eigene Sense dabei, die schon über 50 Jahre alt ist und zu seiner Körpergröße passt, denn das ist wichtig für die Arbeit. Das Sensenblatt muss auch die richtige Länge für den Einsatzort haben. "Für eine flache Wiese kann man ein längeres Sensenblatt benutzen", erklärt Wikmann. Für den Hügel, so wie er ihn jedoch gerade bearbeitet, braucht es ein etwas kürzeres Blatt. "Sonst haut man die Spitze ständig in den Boden", erklärt er.
Auch Willi Brunen ist mit der Sense am Werk. "Gut ist es eigentlich, wenn das Gras noch etwas feucht ist, dann geht es einfacher", weiß er. Dafür müsste man allerdings in den frühen Morgenstunden arbeiten. Prinzipiell ist das mit einer Sense einfacher möglich als mit dem Rasenmäher. Denn die Sense verursacht im Vergleich zu ihren motorisierten oder elektrischen Alternativen kaum Lärm und schont damit auch die Nachbarn. Schweißtreibend ist die Arbeit mit der Sense jedoch, denn die Körperbewegung gibt den Rhythmus beim Mähen vor und es braucht Kraft und auch etwas Übung, um das Sensenblatt durchs Gras zu ziehen.
Auch Familien mit Kindern sind an diesem Samstag in den Garten gekommen, um dem Unkraut zu Leibe zu rücken. Dabei macht der Mix aus gärtnerischer Sorgfalt und Naturbelassenheit den Reiz des Geländes aus. Neben den Kreisen mit verschiedensten Kräuterarten, Sonnenhut, Stockrose und Lavendel wachsen auf der Wiese nebenan Wildblumen aller Arten. Auch einen Beerengarten gibt es mit Johannisbeer- und Stachelbeersorten sowie Himbeeren. "Unser Ziel ist es, die Vielfalt der einheimischen Natur abzubilden", erklärt Christine Wondrak-Brunen vom Vorstand des Vereins. Daher wolle man, dass sich das Gelände naturnah entwickelt.
Neben den verschiedensten Pflanzen ist der Garten auch Heimat für viele heimische Tiere. Gemeinsam mit dem Trinationalen Umweltzentrum wurden vor fünf Jahren etwa zwei Eidechsenhaufen angelegt, in denen sich mittlerweile Zaun-, Mauer- und Smaragdeidechsen wohl fühlen. "Der Garten ist auch zur Nutzung für die Stadtteilbewohner gedacht, als Treffpunkt und Naherholungsraum", sagt Christine Wondrak-Brunen. Dafür wird er gut angenommen und gerade auch zur Corona-Zeit seien viele Besucher allen Alters gekommen.
Termin: Nächster Aktionstag im Naturentdecker-Garten, Konrad-Adenauer-Straße neben dem Tennis-Heim, ist am Samstag, 10. Oktober, von 11 bis 14 Uhr.
July 06, 2020 at 03:03AM
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Die Sensenmänner waren wieder da - Lörrach - Badische Zeitung
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